Symphony of life

"Die Süddeutsche Zeitung hat die Sentenz geprägt - dass Glööckler das „personifizierte Neuschwanstein“ sei. Das ist hübsch gesagt, aber absolut falsch. Neuschwanstein ist ein Kronjuwel des Historismus, war der Versuch, eine ritterliche Vergangenheit wieder aufleben zu lassen, war wie vieles in dieser Zeit reichlich rückwärts gewandt und Glööckler? Rückwärts gewandt? Das dürfen wir unmöglich behaupten! Er ist in seiner Zeit und damit uns zugewandt. Offensichtlich gehört er in die Reihe der Warhols, Lichtensteins und Jeff Koons, die ihren Zeitgenossen einen Spiegel vorhielten, ihre Uniformität entlarvend, ihren Mainstream karikierend und dem ein Eigenes entgegen setztend.
Wohin haben wir uns entwickelt? Die Nüchternheit unserer Raumgestaltungen, die soziale Kälte, das Ende aller elementaren Umfriedung, die Macht des Geldes, der Verlust der Religion und deren Selbstverlust und schließlich die Abwendung vom Frieden und Menschlichkeit, denn diesen Schritt gehen wir gerade.
Das lässt sich in der Kunst ganz unterschiedlich ausdrücken. Der deutsche Expressionismus hat das ergreifend greifbar gemacht, Vedova hat alles Erzählerische zerstört, die eben genannte PopArt hat unsere Warenwelt entlarvt und wenn wir uns auch noch an Watteaus, „Gilles“ (1719; Louvre, Paris) erinnern, an seinen traurigen Clown, der die Arme hat sinken lassen, dann geht die Einsicht in die eigene Zeit und Gesellschaft natürlich auch melancholisch."
(Prof Dr. Helge Joachim Bathelt)

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