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Galerie Maurer

Grundelement der Werke von Dorthe Goeden ist die Linie. Ob gezeichnet oder geschnitten, bedeutet sie eine Unterscheidung, die eine Form entstehen lässt. Dabei liegt die Idee zugrunde, dass die so entstandene Form immer aus zwei Teilen besteht, die sich zueinander verhalten, nämlich gleichzeitig aus dem, was sie ist und dem, was sie nicht ist. So thematisieren die teils großformatigen Papierschnitte das Verhältnis von Anwesendem und Abwesendem. Die Linie wird dabei vom grafischen Gedanken der Zweidimensionalität gelöst und so die Grenzen von Bild, Objekt und Raum hinterfragt. Kleinformatige Zeichnungen, konkrete und auf das Wesentliche reduzierte Bruchstücke des Erlebten und der Erinnerung bilden den Ausgangspunkt. Ihnen werden Versatzstücke für komplexe Arbeiten entnommen. Reduktion und Rhythmisierung werden bildbestimmend. Reihungen und Spiegelungen begreift Dorthe Goeden als räumlich ordnende Momente. Ihr Interesse gilt Wiederholungsprozessen und den Möglichkeiten, die sich in den kleinen Abweichungen der handwerklichen Präzision und ihrer gedanklichen Reflexion eröffnen. Vor diesem Hintergrund entstehen Papierschnitte, Gouache- und Tuschearbeiten, die aus sich wiederholenden Fragmenten aufgebaut sind und Dreidimensionalität erzeugen.

Verena Freyschmidt entnimmt Linien, Strukturen und Formationen aus Gesehenem und Erinnertem und setzt sie in neue Zusammenhänge. Mit Hilfe von Papier, Stift und Schere erschafft sie Papierarbeiten in unterschiedlichen Größen , die sie oft zu großformatigen Installationen zusammenfügt. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Zeichnung, Malerei und Wandinstallation bewegen, und sind im gleichen Maße freie künstlerische Schöpfung wie auch Anmutung an die Natur. Ohne auf realistische Abbildung zurückzugreifen, thematisiert sie grundlegende Strukturen der Natur und des Natürlichen, die sich im Kleinen wie im Großen wiederholen. Organischen Prozessen gleich erobern ihre rhizomartigen Formen die Wand und wachsen in den Raum, jedoch begleitet vom bewussten Eingreifen der Künstlerin. Der Prozess, in dem Freyschmidt die einzelnen Fragmente kombiniert, teils neben- teils übereinanderlegt und sie zu einem dreidimensional anmutenden Gesamtgefüge verdichtet, ist zugleich Forschungsarbeit, in der die Künstlerin Strukturen, Organisationen und Zusammenhänge ergründet. Doch im Gegensatz zu den Naturwissenschaften streben Verena Freyschmidts Arbeiten nicht nach abschließenden Antworten; in ihnen finden Plan und Zufall, Naturwissenschaft und Chaos, freies Wachstum und kultureller Eingriff, Mikro- und Makrokosmos zugleich ihren Platz.

Öffnungszeiten:
Do u Fr 13-18 Uhr . Sa 11-16 Uhr . und nach Vereinbarung

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