SPRINGINKERL

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Kuratiert von:

Galerie Maurer

„Das Werk Zonda (2023) wurde extra für die Ausstellung produziert und steht auch räumlich im Zentrum der Schau. Darauf sind große Farbflächen zu sehen, die sich vom Hintergrund abheben und untereinander kommunizieren. Sie überlagern sich, greifen ineinander oder halten Abstand. Es wirkt wie ein einzelner Ausschnitt aus einem andauernden Aushandlungsprozess der Formen und Farben. Die Konturen bieten sich an als Leitplanken der Blickführung. Innerhalb des gleichen Bildes trägt Carolin Israel die Konturen mal präzise und kontrastreich auf, mal wirken sie aufgekratzt und im Begriff des Zerfalls. Teils deuten sie Schattenwürfe an oder gaukeln Dreidimensionalität vor – Illusionen, die im nächsten Moment wieder aufgelöst werden. Das gleiche gilt auch für die Skulpturen, bei denen die Kanten mal geschliffen scharf, mal zu einem Zylinder aufgerollt daherkommen. Die Kontur ist stets zentraler Austragungsort für Aushandlungsprozesse zwischen Vorder- und Hintergrund, zwischen Leitfiguren und Platzfüller, zwischen Haupt- und Nebenschauplätzen der Betrachtung. Die Besucher:innen sind eingeladen, ihre eigenen Themen und Emotionen darin zu verorten, von Frühjahrsimpressionen über das grelle Flirren bis hin zu dystopischen Szenen des Zerfalls. Im Vergleich zu früheren Werken sind die aktuellen Werke reduzierter, die Assoziationen sind abstrakter; die Titel sind nach wie vor sehr suggestiv und deutungsoffen. Sie klingen vertraut und dennoch unbestimmt und hallen deshalb lange nach. Denn kaum jemand kennt hierzulande den Zonda-Föhnwind aus der Andenregion in Südamerika. Oder den österreichischen Springinkerl – ein gelenkiges Geschöpf, das ständig in Bewegung ist und herumwirbelt. Die eigene Fantasie ist gefragt.“ (Luca Rey)

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