Fotolog Bayreuth

„Die beste Kamera ist die, die man gerade dabei hat“
Elliott Erwitt

Schärfe und Auflösung werden überbewertet. Wenn das Motiv gut ist, reichen auch die technischen Mittel einer Lochkamera, oder einer Polaroid.

Oder eben ein Handy.

Trotz hoher Auflösungen und leistungsfähiger Kamerafirmware sehnt sich die Online-Fotocommunity nach Filtern, die Lichteinfälle simulieren, Staub auf dem Film, Rahmen wie bei alten 6x6 Abzügen oder Polatransfers.
#nofilter ist das hashtag, mit dem Bilder gekennzeichnet werden, die auf solche Nachbearbeitungen verzichten.
Aber gibt es „unbearbeitete“ Fotos“? Früher wählte man den Film für den gewünschten Effekt. Fuji für knallig, Agfa für neutral. Im Labor wurde gecrosst, in der Dunkelkammer solarisiert. „Ohne Filter“ bedeutet lediglich, ich überlasse die Farbgestaltung den Entwicklungsingenieuren der Kamera, ohne selbst eine Vorstellung zu haben, wie das Bild aussehen muss.

Aus anfänglicher Frustration über die Schwemme der „gefilterten“ Handyfotos, die sich im Laufe der Zeit zu einer Leidenschaft für die Handyfotografie entwickelte, entstand diese aktuelle Arbeit mit Handyfotos, alle „gefiltert“ (mit selbstdefinierten Vorgaben).
Komprimierungsartefakte und Pixeligkeit sind für diese Bilder kein Manko, was zählt, ist der Augenblick und die Wahrhaftigkeit.

Bamberg, Dezember 2017

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Micho Haller

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